Am 29. September haben wir in der GLS-Sprachenschule mit Experten und über 120 Gästen über die Fragen der urbanen Mobilität diskutiert. In den Industrieländern, aber auch in vielen Entwicklungsländern hat sich das Stadtbild und das Leben im 20. Jahrhundert durch die Zunahme der individuellen Mobilität verändert. Volkswirtschaftlich hat von diesem Trend unter anderem der Wirtschaftsstandort Deutschland profitiert, ...
... in dem die Produktion von Automobilen nach wie vor zu einem vergleichsweise großen Anteil zum Bruttoinlandsprodukt und damit zum Wohlstand der Bevölkerung beiträgt. Zu dieser Zunahme der Nachfrage nach Verkehrsmittel für die individuelle Mobilität hat in den letzten Jahrzehnten unter anderem ein vergleichsweise hohes weltweites Bevölkerungswachstum und der Drang nach individueller Mobilität insbesondere in den Entwicklungsländern beigetragen.
Jedoch gibt es auch Faktoren, die in der Zukunft negative Einflüsse auf die individuelle Mobilität haben könnten, so unter anderem eine Verknappung der fossilen Kraftstoffe. Mobilität wird damit zunehmend teurer, was zur Folge haben könnte, dass sich neue Alternativen für Städte noch stärker anbieten. Darüber hinaus stellt sich die Gesellschaft neuen kontroversen Diskussionen, wie der Tatsache, dass nachwachsende Rohstoffen im Konkurrenzverhältnis zur Lebensmittelproduktion stehen. Alternative Antriebsformen, wie Elektromotoren oder Wasserstoffantriebe sollen die Alternative darstellen. - Ebenso muss das Thema Flächenverbrauch aufgegriffen werden, wenn es um alternative Mobilitätsformen in der Stadt geht.
Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung haben namhafte Experten in ihren Vorträgen die unterschiedlichen Aspekte der urbanen Mobilität beleuchtet:
„Ergebnisse der Trendforschung zur Mobilität in der Stadt des 21. Jahrhunderts“
Prof. Dr. Niels Biethahn, Sprecher des Instituts für Automobilforschung in Dortmund
„Bewertung der verschiedenen individuellen Antriebssysteme“
Prof. Dr. Reinhard Kolke, Leiter Test und Technik des ADAC
„Öffentliche Verkehrssysteme als Alternative zur individuellen Mobilität“
Rico Gast, Leiter der Abteilung Geschäftsentwicklung bei der BVG
„Radfahren als Alternative“
Eva-Maria Scheel, Landesvorsitzende des ADFC Berlin
„Neue Mobilitätsformen und ihre Geschäftsmodelle – Ein Überblick“
Jens Henke, Steuerberater DBB DATA Beratungs- und Betreuungsgesellschaft mbH
„Wandel in der urbanen Mobilität und deren Begleitung durch die Kommunalverwaltung“
Dr. Torsten Kühne, Bezirksstadtrat in Berlin-Pankow
Durch den Abend führte die Journalistin Christine Richter von der Berliner Morgenpost. Im Anschluss an das Podiumsgespräch konnten die anwesenden Gäste noch am Buffet mit den Referenten des Abends im persönlichen Gespräch das Thema weiter diskutieren. Es war ein interessanter Abend mit einem Thema, das die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes bewegt.