Am 22. April lud die CDU Prenzlauer zu einer Besichtigung des Berliner Doms ein. Über 30 Mitglieder und Freunde des Ortsverbandes folgten der Einladung und erlebten einen unterhaltsamen und interessanten Streifzug durch die spannende Geschichte des Doms. Im – nach Ende der regulären Öffnungszeiten – leeren Dom wurden wir unter fachkundiger Leitung eines Mitgliedes des Domvereins in die zahlreichen Geheimnisse dieser einmaligen Berliner Sehenswürdigkeit eingeweiht.
Der 1894 bis 1905 nach Plänen von Julius Raschdorff in Anlehnung an die italienische Hochrenaissance und den Barock errichtete Dom gehört zu den bedeutendsten protestantischen Kirchenbauten in Deutschland. Angefangen von den Vorgängerbauten an gleicher Stelle über die Geschichte des Dombaus und die schwierigen Zeiten des Gebäudes im Krieg und in der DDR bis zur Renaissance nach der Wende verfolgten die Teilnehmer der exklusiven Führung die Anmerkungen des Domführers sehr aufmerksam. Ohne die direkte Einflussnahme des damaligen Kaisers Wilhelm II. wäre der Bau weder fertiggestellt, noch wäre der vorgesehene und vom Preußischen Landtag bewilligte Kostenrahmen von 10 Goldmark eingehalten worden. Der Hinweis auf die 10 Goldmark zog sich durch die ganze Führung, da zahlreiche Details im Dom von einer kostenbewusste Bauausführung zeugen. Ein Vergleich zu aktuellen Bauvorhaben in Berlin drängte sich in diesem Zusammenhang geradezu auf.
Beginnend im Kaiserlichen Treppenhaus über Tauf- und Traukirche, Predigtkirche, Sauerorgel bis zur Hohenzollerngruft erfuhren wir viele spannende Details aus der über 100-jährigen Geschichte des Doms. Die Gesamthöhe beträgt heute 116 Meter auf einer heutigen Grundfläche von etwa 73 × 93 Metern. Ursprünglich waren es sogar 73 × 114 Meter, bevor zu DDR-Zeiten die Denkmalskirche abgerissen wurde. Die Kuppel hat eine Scheitelhöhe von 74,8 Metern bei einem Durchmesser von 33 Metern. Damit würde die Siegessäule mit ihren gut 70 Metern Höhe komplett in den Dom passen. Der Dom bietet etwa 1650 Sitzplätze. In der Hohenzollerngruft wusste unserer Domführer von zahlreichen Anekdoten über die verschiedenen Angehörigen des Hauses Hohenzollern zu berichten.