„Hipp und cool“ statt „arm, aber sexy“
Am 7.Juni fand in Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen Wirtschaftsclub in Berlin eine Veranstaltung unter dem Titel „Tourismus in Berlin – Renaissance einer Metropole“ statt. Über 70 Anwesende im Novotel Berlin-Mitte ließen sich vom Geschäftsführer von visitBerlin, Burkhard Kieker, erklären, wie Berlin im Ausland vermarktet wird.
Burkhard Kieker erläuterte die Werbestrategie für Berlin. Man setze auf das junge, frische und unkonventionelle Berlin mit seinen Bars und Clubs sowie der kreativen Szene. Ein Artikel der New York Times hätte das Image Berlins im Ausland auf den Punkt gebracht: „hipp und cool“ – das wäre das neue Berlin. Im Übrigen wäre Berlin damit auch eine sehr undeutsche Stadt. Auch aus der übrigen Welt kämen die Besucher vorwiegend aufgrund dieses Images nach Berlin.
Während in der Wirtschafts- und Finanzkrise der Tourismus in allen europäischen Metropolen zum Teil dramatisch eingebrochen ist, setzte Berlin seinen Aufstieg in Sachen Tourismus ungebremst fort. Mittlerweile an dritter Stelle hinter London und Paris im Europa zieht Berlin vorwiegend junge Menschen aus der ganzen Welt an. „Arm, aber sexy“ übersetzt sich bei Marketingexperten in „Value for Money“. Unter diesem Titel wurde eine internationale Kampagne aus dem Boden gestampft, um die Menschen nach Berlin zu locken. Offensichtlich mit Erfolg.
Doch visitBerlin ruht sich nicht auf den bisherigen Erfolgen aus. Im Fokus stehen die sogenannten Bric-Staaten –Brasilien, Russland, Indien und China. Hier sind auch im Tourismus die Zukunftsmärkte. Mit gezielten Kampagnen sollen Touristen aus jenen Ländern nach Berlin eingeladne werden. Ein erster Erfolg der Bemühungen war die Produktion eines indischen Bollywood-Films in Berlin. Der indische Superstar Shah Rukh Khan drehte 70 Tage in Berlin. Im Dezember wird Premiere des Films in Mumbai in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters sein. Es wäre nicht verwunderlich, wenn danach der eine oder andere indische Tourist mehr nach Berlin kommt. Den Film werden mindestens 250 Millionen Menschen sehen. Mindestens!