Unser Weltkulturerbe - Die Carl-Legien-Siedlung

von Nadine Mittag

Ja, auch wir in unserem Ortsverband gehören nun endlich dazu. Lange hat es gedauert, doch seit Juli 2008 ist die Wohnstadt Carl Legien in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Foto: Initiative WelterbeFoto: Initiative Welterbe
Die Wohnstadt Carl Legien ist an der Erich-Weinert-Straße gelegen, zwischen Gubitz- und Sültstraße im nördlichen Prenzlauer Berg. Durch den Ersten Weltkrieg war es schier unmöglich, die Bauwirtschaft in Schwung zu halten und so war man froh, durch das Wohnungsbauprogramm der Weimarer Republik die Bauwirtschaft wieder anzukurbeln. So kam es, dass die Wohnstadt Carl Legien gewerkschaftlich-genossenschaftlich in den Jahren von 1928 bis 1930 nach Plänen der Architekten Bruno Taut und Franz Hillinger errichtet wurde. Benannt nach dem Gewerkschaftsführer Carl Legien, entwarf der damalige Leiter des GEHAG-Entwurfsbüros Franz Hillinger schon 1925 die Baupläne für die Wohnstadt. Die Architektur der Siedlung entsprach sehr dem neuen Baustil, also eher schlicht und nicht so pompös wie in der Gründerzeit. Man legte beim Bau sehr viel Wert auf die Bedürfnisse der Bewohner. Somit entstanden sechs U-förmige Wohnblöcke, die sich jeweils um begrünte Innenhöfe gruppierten. Was die Ausstattung der Wohnungen betraf, so wurden die 1 ½ - 4 ½ Zimmerwohnungen sehr komfortabel mit Loggien und Balkonen versehen. Seit 1994 steht die Wohnstadt unter Denkmalschutz. Im selben Jahr begann man mit einer denkmalgerechten Sanierung und Wiederherstellung der originalen Putz- und Farbfassungen. 
 
Im Juli 2008 war es dann endlich so weit. Als eine von sechs „Siedlungen der Berliner Moderne“ wurde die Wohnsiedlung von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.